Die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung wurde vor 30 Jahren gegründet, einige Monate nach der deutsch-polnischen Versöhnungsmesse am 12. November 1989, an der die Regierungschefs Polens und Deutschlands, Tadeusz Mazowiecki und Helmut Kohl, teilgenommen hatten. Die Stiftung Kreisau ist eine gemeinnützige, polnische Nichtregierungsorganisation. Die Initiatoren waren vor allem Polen und Deutsche, Katholiken und Protestanten, die die Teilung Europas in Folge des Zweiten Weltkriegs überwinden wollten und denen es wichtig war, Räume zu schaffen, in denen sich europäische Beziehungen auf der Grundlage von gegenseitigem Respekt, Dialog und Bereitschaft zur Versöhnung entwickeln könnten.

Sitz der Stiftung ist ein Gutskomplex aus dem 19. Jahrhundert, der sich in einem kleinen niederschlesischen Dorf bei Breslau befindet. Bis 1945 gehörte das Gut der Familie von Moltke und wurde nach 1945 als volkseigender landwirtschaftlicher Betrieb bewirtschaftet. Während des Zweiten Weltkriegs hat sich in Kreisau die Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis getroffen, die von Helmuth James von Moltke und Peter Yorck von Wartenburg gegründet und geleitet worden ist. Die Mitglieder dieser Gruppe waren überzeugt, dass der Nationalsozialismus wegen seiner Gewalttätigkeit nach innen und nach außen nicht auf Dauer Bestand haben könne und erarbeiteten Konzepte für ein rechtstaatliches und demokratisches Deutschland in einem freien Europa. Ein Drittel der Mitglieder wurde nach dem 20. Juli 1944 hingerichtet.

Heute ist die Stiftung in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig: Einer internationalen Jugendbegegnungsstätte (der größten Polens), einer Gedenkstätte und einer Europäischen Akademie und einem Internationalen Konferenzzentrum.

Von Anfang an verfolgte die Stiftung mit Ihrer Arbeit das Ziel, das friedliche Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen, religösen Bekenntnissen und aus unterschiedlichen Ländern zu fördern und das Erbe Kreisaus – insbesondere des Kreisauer Kreises und der Versöhnungsmesse – weiterzugeben. Jährlich besuchen über zwanzig tausend Menschen Kreisau und sind dort jeden Freitag auch zum Nagelkreuzgebet eingeladen.

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