Herausforderungen und Erfolge sowie Herausforderungen, die ich als Erfolge sehe – Liubov Shynder

Liubov Shynder, IJBS Kreisau

Es ist schon einige Tagen her, dass die polnisch-deutsch-französische Jugendgruppe aus Kreisau abgereist ist. Die Teilnehmenden des Projekts haben uns dazu inspiriert, das Projekt „Jazda!” zu nennen.

Dieser sloganartige Name ist eine Besonderheit unter unseren Projekten der letzten Jahre; die Namen, die wir sonst verwenden, beschreiben meist den Inhalt oder die Form des Projekts auf direkte Weise.  Deshalb wurde der Name „Jazda!” von unseren Kolleg*innen mit leichtem Erstaunen, aber auch mit Freude aufgenommen, nachdem ihnen der Grund für die Namensgebung bekannt war.

Diese Freude wollen wir nun auch mit Ihnen auf dem Pädagogischen Blog teilen.

„In der Demokratie geht es darum, dass jeder Einzelne und jede Gruppe das gleiche Recht auf Freiheit haben“. Ein Interview mit Dr. Uki Maroshek-Klarman, Leiterin des Adam-Institute for Democracy and Peace in Jerusalem und Autorin der Betzavta-Methode des Adam-Instituts.

Anna Kudarewska: Erzählen Sie bitte über die Betzavta-Methode des Adam-Instituts und wie man sie anwendet.

Uki Maroshek-Klarman: Die Betzavta-Methode des Adam-Instituts fördert die Demokratie- und Friedenserziehung. Es ist eine relevante und hilfreiche Methode, anwendbar sowohl im Kindergarten als auch in den Oberstufen; in der schulischen und außerschulischen Bildung; sie eignet sich auch für zivilgesellschaftliche Gruppen, gemeinnützige Organisationen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen, engagierte Gemeinschaftsmitglieder, die Andere zur Selbsthilfe und Verbesserung der Lebensqualität anregen usw. Die Methode eignet sich sowohl für die Arbeit mit Kindern als auch mit älteren Menschen. Sie wurde von der Philosophie, Soziologie und Erziehung geprägt. Ihre Idee ist, jeder Person Beteiligung an Diskussionen über demokratische Werte zu ermöglichen. Damit sind viele Fragen verbunden. Wie können wir Menschen helfen, Demokratie zu verstehen und Motivation zu haben, um sie in einer für alle zugänglichen Form zu fördern? Was sollen wir lehren, wenn wir wollen, dass Menschen sich demokratischer verhalten? Wenn wir alle mit einbeziehen wollen, müssen wir eine Methode entwickeln, die das möglich macht. Ohne das ausgebildete Menschen ihre Lehr- und Lernstandards senken müssen, aber gleichzeitig ihr Wissen und Ideen an andere weitergeben können, die weniger Möglichkeiten haben, es zu verstehen oder ihre Meinungen zu äußern. In der Betzavta-Methode wird jede Person dort abgeholt, wo sie gerade ist. Die Elemente der Betzavta-Methode sind Übungen und Spiele. In den Übungen reflektiert man sein eigenes Verhalten, nutzt Reflexion, um Sachverhalte zu verstehen, lernt demokratische Regeln und wie man sie im Privatleben, in der Gesellschaft und der Politik anwendet. Jede Person kann auf der gleichen Ebene mit anderen sprechen. Teilnehmener*innen werden in Gruppen nach Alter, Interessen und Motivation eingeteilt. Dadurch können wir wirklich über uns selbst und andere in der Gruppe etwas lernen. Von Anfang an geht es um Erziehung zur Demokratie und Frieden.

Antidiskriminierungsarbeit ist eine große Herausforderung. Reflexion im Anschluss an die Methodenfortbildung „Stories that move”
Liubov Shynder , IJBS Kreisau

In der zweiten Septemberhälfte habe ich in der Werkstatt für Weiterbildung und Beratung in dem regionalen Bildungszentrum Metis in Katowice/Kattowitz eine Fortbildung für Lehrkräfte geleitet. Das Thema war unsere Methode „Stories that Move” – Historie, które poruszają (mehr dazu können Sie hier lesen) und wie man sie in der Antidiskriminierungsarbeit einsetzen kann.

Eine der vielen Sachen, die ich seit dem Beginn der Projektaktivitäten zu schätzen weiß, ist die Möglichkeit des Dialogs mit Lehrkräften sowie Erfahrungsaustausch zwischen formaler und non-formaler Bildungsarbeit, die wir in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Kreisau leisten.

So war es auch bei der Veranstaltung in Katowice. Zehn Lehrerinnen haben an der Fortbildung teilgenommen; die meisten von ihnen arbeiten an Sekundarschulen. Wenn ich die Gründe für ihre Teilnahme zusammenfassen würde, dann würde ich es so sagen: „Ich will in den Dialog mit meinen Schüler*innen treten; fremdenfeindliche und nationalistische Stimmungen, die ich in meiner Schule beobachte, machen mir Sorgen und ich möchte etwas dagegen unternehmen.”

Serie von Online-Workshops "Kreisau lädt Euch ein, kreativ zu werden". 4. Folge: Baumwollschmuck - neues Leben der Stoffe. Upcycling als Ansatz für das Kunsthandwerk

Liubov Shynder und Agnieszka Duduś, IJBS Kreisau

Wir laden Euch ein, sich die letzte Folge unserer Online-Workshop-Reihe "Kreisau lädt Euch ein, kreativ zu werden" anzusehen, in der der Ansatz der Internationalen Jugendbegegnungsstätte zur künstlerischen Bildung vorgestellt wird.

Schritt für Schritt stellen wir in Form von Filmen vier verschiedene künstlerische Methoden vor, die Elemente des Upcyclings miteinander kombinieren und so zeigen, wie man Kunst im Einklang mit dem Umweltschutz schaffen kann.

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