Der Künstlerische Rat des Konrad und Paweł Jarodzki Artist-in-Residence-Programms (Bożena Grzyb-Jarodzka, Renata Jarodzka, Rafał Jarodzki, Anna Kudarewska, Zbigniew Libera, Dorota Monkiewicz, Ruth Noack, Joanna Sokołowska, Vera Zalutskaya) hat Künstler*innen ausgewählt, die an der kommenden Ausgabe des Programms im September und Oktober 2023 teilnehmen werden. Die Arbeit des Rates wird von den ständigen Gästen unterstützt: Maryna und Michał Czaplinski. Joanna Sokolowska ist die Kuratorin des Programms.

Ausgewählt wurden: Ulufer Çelik, Daniel Mikulski, Andrea Pichl, Kateryna Lysovenko.

 

Ulufer Çelik

(geboren 1992)

Sie ist Absolventin des Dutch Art Institute in Arnheim, stammt ursprünglich aus Antalaya in der Türkei und lebt in Rotterdam. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit Themen, die mit Mythen zu tun haben. Ihr besonderes Interesse gilt den Ritualen der Gemeinschaftsbindung und der Ausgrenzung von Minderheiten. Sie setzt sich kritisch mit den Spuren des kollektiven Gedächtnisses auseinander, die in der Archäologie aufgezeichnet wurden, dem kulturellen und spirituellen Erbe der Menschen. Sie analysiert sie aus feministischer, queerer und migrantischer Perspektive. Gleichzeitig entwirft die Künstlerin Vorstellungen von neuen Mythen und einer Zukunft, die frei von aktuellen Kanons und Verpflichtungen ist, z. B. gegenüber Nationen. Ihre vielschichtigen Arbeiten nehmen die Form von Videos, Poesie, Zeichnung, Klang und Performance an und zeigen eine nicht-lineare Sicht auf Zeit und Erzählung. Ulufer Çelik beteiligt sich häufig an Gruppenaktivitäten und ist u. a. Mitglied des Eat-House Collective, der W1555 Artist Community und Artist in Residence bei Putsebocht 3.

http://www.ulufercelik.com/

 

 

Daniel Mikulski

(geboren 1998)

Er studiert Malerei an der Eugeniusz-Geppert-Kunstakademie in Wrocław.

In seiner Kunst verarbeitet er verschiedene Emotionen und Haltungen gegenüber Transphobie und anderen Formen der Gewalt der Mehrheit gegen Minderheiten. Er schafft sowohl Bilder der Aggression als auch der Befreiung von Körpern, zwischenmenschlichen Beziehungen und Gefühlen von normativen Geschlechterrollen. Daniel Mikulskis Bilder beziehen sich häufig auf die Welt der Comics, der Internetkultur und der Videospielästhetik.

 

Andrea Pichl

Geboren in Haldensleben (ehemalige DDR), studierte sie an der Kunsthochschule in Berlin und am Chelsea College of Art & Design in London und lebt in Berlin. Ihr Hauptinteresse gilt der modernen Architektur, dem Städtebau und dem Design als Erbe des Sozialismus. Sie beschäftigt sich insbesondere mit den Erscheinungsformen des Aufeinandertreffens von sozialmodernen Utopien mit Politik und Alltag. Ausgangspunkt für ihre Arbeit ist die Recherche und fotografische Dokumentation von Materialien, Interieurs und Baudetails. Die Künstlerin rekonstruiert und transformiert diese in Form von Zeichnungen und Installationen in einem anderen Maßstab. Aluminium, Tapeten, Sperrholz, Vorhänge und vorgefertigte Elemente werden zu Protagonisten und Zeugen einer vergangenen Epoche. Die Arbeiten von Andrea Pichl holen ihre Präsenz aus der beschämenden Peripherie unserer Städte und Erinnerungen heraus und ermöglichen uns eine neue Auseinandersetzung mit der verdrängten Vergangenheit.

https://andreapichl.com/ 

Kateryna Lysovenko

(goboren 1989 in Kyjiw)

Sie erhielt ihre klassische Kunstausbildung an der M. B. Grekov Kunstschule in Odessa und anschließend an der Nationalen Akademie für Kunst und Architektur in Kyjiw und lebt derzeit in Wien. Ihre Bildsprache stützt sich auf die neubyzantinische Tradition der ukrainischen Monumentalkunst und den sozialistischen Realismus. Außerdem greift sie auf Elemente aus der Antike, der christlichen Tradition und den Mythologien verschiedener Kulturen zurück. Sie fängt diese lesbaren, im kollektiven Gedächtnis verwurzelten Motive ein, um eine Mythologie der Zukunft zu schaffen. Es handelt sich um eine utopische Vision einer ewigen Welt der Geschwisterlichkeit, des Friedens und der Versöhnung zwischen Mensch und nichtmenschlicher Natur. Im Mittelpunkt ihrer jüngsten Arbeiten stehen die Opfer der russischen Invasion in der Ukraine. Sie zeigen ihre symbolische Wiederauferstehung in einer besseren Welt ohne Krieg. Sie sind auch ein Ausdruck des Widerspruchs gegen Gewalt, Faschismus und namenlose Gräber.

https://secondaryarchive.org/artists/kateryna-lysovenko/

Programmpartner: 66P Subiektywna Instytucja Kultury in Wrocław

 

 

 

 

 

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