Lasst uns die lokale Geschichte auf Instagram verlegen. Versuchen wir mal zu überlegen, auf welche Weise wir geschichtliche Ereignisse aus unserer Umgebung in Erinnerung behalten  und wie diese Erinnerungskultur unseren Blick auf die Vergangenheit beeinflusst. Das waren die Hauptziele des Projekts „Local History on Instagram“. Im Rahmen des Projekts fanden bereits zwei Editionen von Online-Workshops auf der Online-Plattform Zoom und zwar vom 05.02 - 05.03.2021 sowie vom 11.-28.06.2021 statt.

Warum möchten wir die lokale Geschichte auf Instagram verlegen? Da zum einen historisch-politische Bildung immer abhängiger wird von der Benutzung unterschiedlicher Medien und zum anderen das Internet, insbesondere in Pandemie-Zeiten, zu einer eigenen Art von Bildungsinstitution geworden ist. Dies spiegelt sich sehr gut auf dem sozialen Netzwerk Instagram wieder, auf dem sich immer mehr Museen und Bildungseinrichtungen präsentieren. Anlässlich der aktuellen Debatten um Partizipation und Demokratie wird immer häufiger auf Instagram zurückgegriffen, wobei neue Möglichkeiten entdeckt werden, die dieser soziale Kanal für seriöse historisch-politische Bildungsarbeit bietet.

In dem Projekt „Local History on Instagram” möchten wir auch darauf aufmerksam machen, dass Straßen, Denkmäler, Gedenktafeln und Plätze ein besonderes Archiv der Sprache und Geschichte sind. Wir vermuten, dass man in ihren Namen vergangene Ereignisse entdecken kann, die wir sichtbar machen wollten. In ihnen sind Geschichten von Mut und Kampf für demokratische Werte festgehalten und die Erinnerung an diese Ereignisse kann unser Handeln in der heutigen Welt beeinflussen. Wir, die Stiftung Kreisau möchten, dass diese Erinnerungsorte mit Hilfe dieses innovativen ud digitalen Formats sichtbar gemacht werden.

Während viertägiger Workshops im Rahmen von „Local History on Instagram“ haben sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Themen befasst. Am ersten Tag bekamen sie einen ersten Einblick in das Projekt, lernten dessen Annahmen und die Organisatoren kennen - die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, die Kreisau Initiative e.V. und den Verein Welcome in! Fulda e. V. Danach diskutierten sie in kleinen Gruppen darüber, ob sie in letzter Zeit einer Person begegnet sind, die besonderen Mut bewiesen hat und ob sie Geschichten aus dem lokalen Umfeld kennen, die mit Courage verbunden sind. Im Anschluss an die Gruppendiskussion stellte uns Charlotte Lohmann von der Kreisau Initiative e.V. Beispielgeschichten vor, verdeutlicht mit Fotos, die sie selbst mit ihrem Smartphone in Świdnica und Wrocław gemacht hatte. Charlotte aus Schweden wiederum zeigte einige Beispiele von lokaler Geschichte, die ihr in ihrer Heimat Stockholm sowie in dessen Vororten aufgefallen waren. Dabei wurde deutlich, dass Erinnerung immer konstruiert und über gewisse Haltungen der gegenwärtigen Gesellschaft wiedergegeben wird.

Beim zweiten Treffen ermutigte Kerim Somun, Bildungsreferent der Kreisau Initiative e.V. angelehnt an die Methode “Memory-Walk”, die Teilnehmenden dazu, sich aktiv mit lokaler Geschichte auseinanderzuseten. Das Hauptthema der Diskussion war die Frage, wie sich die lokale Gemeinschaft  an historische Ereignisse erinnert und wie die Erinnerungskultur unseren heutigen Blick auf die Vergangenheit beeinflusst.

Die Journalistin Malina Sternberg stellte den Teilnehmer:innen im dritten Online-Treffen für die eigene Arbeit nützliche Möglichkeiten dar, die das Smartphone und die App Instagram bieten. Sie zeigte, wie jeder von uns diese auf spannende Weise einsetzen kann, um von Geschichte zu erzählen.

Die Teilnehmer:innen hatten auch Zeit, ihre eigenen Projekte zu realisieren, die wir zur Zeit auf unserer Internetseite und natürlich auf Instagram zeigen.

Das Projekt wird vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk sowie dem Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland finanziert.

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