Aktuelles

Die Epidemie durch den Coronavirus hat das Treiben der Welt wie wir es seit Generationen kennen gestoppt. Sie stellt nicht nur die finanzielle Liquidität, familiäre Beziehungen, die individuelle Psyche auf eine harte Probe, sondern auch das klassische Schulmodell, von dem wir uns Anfang März verabschieden mussten.

Lehrer_innen waren mit den Herausforderungen des Fernstudiums, der Benutzung von Plattformen und Online-Werkzeugen konfrontiert, die vorher noch nicht getestet wurden, sie mussten neue Formen und Räume für Bildung kennenlernen und mitgestalten, wobei Methoden und Organisationsformen, Kontrollen und Feedback gefragt waren, die bisher noch nicht ausprobiert wurden.

Schulen in Deutschland, so wie in Polen, wechselten in den digitalen Unterrichtsmodus. Schüler_innen erhalten Aufgabensets für zu Hause; Manchmal wird die Kommunikation mit den Lehrer_innen  durch Chats oder Videokonferenzen unterstützt.

Die Aufforderung in Isolation zu bleiben, hat riesige Konsequenzen nicht nur für die Arbeit der Schulen, sondern auch für die Projekte des Schüler_innenaustausches. Internationale Begegnungen werden abgesagt, Schüler_innen und Lehrer_innen müssen zu Hause bleiben. Es ist natürlich ein riesiger Verlust für  alle, die auf ein Treffen mit Jugendlichen aus einem anderen Land ungeduldig gewartet haben. Ein Teil der Begegnungen wird höchstwahrscheinlich verschoben. Andere werden vermutlich nie stattfinden.

Die COVID-19 Pandemie wird neben der Tatsache, dass sie ein relativ neues Phänomen ist, die Welt verändern. Wir sind Augenzeugen des Anfangs einer globalen Wirtschaftskrise und den damit einhergehenden politischen und sozialen Veränderungen. All dies wird auch die Situation für NROs und ihre angebotenen Aktivitäten verändern.

Die Veränderungen in den von Nichtregierungsorganisationen angebotenen Aktivitäten in Polen wurden bereits während der ersten Tage der Einschränkungen, die die Verbreitung des Virus verhindern sollen, deutlich bemerkbar. Viele, insbesondere lokal agierende Organisationen begannen Hilfsgruppen zu formieren. Sie engagieren sich in Initiativen wie z. B. „Widzialna ręka“ (sichtbare Hände): Facebook-Gruppen, die Hilfsangebote und -anfragen bezüglich des Alltags, wie z.B. Einkäufe tätigen oder mit dem Hund gehen, veröffentlichen. Andere Organisationen haben Aktionen gestartet, die das Nähen von Masken für Krankenhäuser oder für Risikogruppen beinhalten.

Hoffentlich bleibt es eine Momentaufnahme, Stand Anfang April 2020: Noch gibt es keinen Corona-Rettungsschirm für die außerschulische, non-formale Bildung in Deutschland. Dieser ist aber dringend notwendig, um eine über Jahrzehnte gewachsene Landschaft an Bildungsstätten, Vereinen, Stiftungen und Initiativen zu erhalten. Das deutsche System der politische Bildung (und verwandter Arbeitsfelder) setzt auf Pluralität, Unabhängigkeit und Subsidiarität. Für die demokratische Kultur und das zivilgesellschaftliche Engagement ist es daher eine unverzichtbare Ressource, die wir nach der Krise dringend brauchen werden. 

Die Situation klingt dabei aus Kreisau leider nur allzu vertraut: Angesichts der Gefährdung durch das Coronavirus haben alle Träger im März ihr Angebot eingestellt oder angepasst. Zum Schutz der Gesundheit und aus Solidarität mit denjenigen, die von diesem Virus besonders gefährdet sind. Nach aktuellen Stand sind die Bildungsstätten bis Ende April geschlossen. Schon jetzt ist aber klar, dass Projekte weit über diesen Zeitraum hinaus ausfallen und Gruppen ihre Buchungen stornieren werden.

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