Die aktuelle Ausgabe der Kulturkorrespondenz des deutschen Kulturforums östliches Europa e.V. befasst sich mit der Ukraine. Darunter Artikel über die Geschichte, Stimmen von Ukrainerinnen und Ukrainern über den aktuellen Krieg, sowie ein Artikel, der sich der Hilfsarbeit von Kulturinstitutionen widmet, darunter auch das Engagement der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung.
„Der Krieg ändert alles. Innerhalb und außerhalb der Ukraine ändert er das Verhalten der Menschen, von Initiativen, von Institutionen. Dies gilt auch für Einrichtungen, die bislang nicht mit humanitären Fragen zu tun hatten, sondern mit der weitgefassten Kultur. Und selbst für Institutionen, für die die Ukraine bislang nur am Rande Teil ihrer Arbeit war. Aus Kultur- werden Hilfsorganisationen.“
Der Journalist Jan Opielka hat mit Anna Kudarewska, der Leiterin der Internationalen Jugendbegegnungsstätte der Stiftung Kreisau, gesprochen. Wir empfehlen diesen Artikel wie das gesamte Heft zur Lektüre.
Wir möchten Sie einladen, die Pfingsttage (3.-6. Juni 2022) mit uns in Kreisau/Krzyżowa zu verbringen!
Es soll wie früher ein offenes Treffen für Menschen sein, die sich Kreisau durch Begegnungen, Projekte oder seine Geschichte(n) verbunden fühlen, aber auch für alle, die den Ort neu kennen lernen möchten. Bringen Sie Freunde und Familie mit!
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📍 „Kein Programm“
Kreisau/Krzyżowa ist ein wunderschöner Ort (ca. 70 km von Breslau/Wrocław entfernt), um ein paar entspannte Tage zu verbringen: Man kann auf der Wiese spielen, spazieren gehen, nach Świdnica/Schweidnitz mit dem Fahrrad fahren, abends am Lagerfeuer sitzen und polnische Spezialitäten essen, die Geschichte des Ortes entdecken und über die Arbeit im Neuen Kreisau ins Gespräch kommen. Wir werden uns 2022 auch an das erste Pfingsttreffen der Kreisauer, das vor 80 Jahren vom 22.-25. Mai 1942 dort stattfand, erinnern.
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir in dieser Woche mit einem Polnisch-Intensivkurs für unsere Gäste aus der Ukraine begonnen haben. Alle Interessierten nehmen 4 Mal die Woche an einem zweistündigen Unterricht teil. Wir haben auch Lehrbücher und Übungshefte gekauft, die von den Geflüchteten verwendet werden können. Für die bei uns lebenden Familien ist das Erlernen der polnischen Sprache ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit, und wir freuen uns, dass so viele Menschen diesen Intensivkurs in Anspruch nehmen.
Wir unterstützen unsere Gäste stets in allen Angelegenheiten die mit Behörden und Aufenthalt zu tun haben. Durch Spenden und finanzielle Unterstützung versorgen wir die Familien mit Lebensmitteln, Hygiene- und Reinigungsprodukten sowie Medikamenten.
In unserer Anlage finden ständig Nachmittagsaktivitäten für Kinder und Jugendliche statt. Unsere jungen Gäste lieben alle Arten von Sport. Deshalb spielen sie nicht nur Fußball, sondern fahren auch Fahrrad und Roller, wenn das Wetter es zulässt.
Seit März bieten wir an Schulen Workshops an, in welchen Schüler*innen die Geschichte von Kindern lernen, die während des 2. Weltkriegs durch Nazis nach Deutschland entführt und dort zwangsarisiert wurden. An den Workshops haben bis jetzt über 300 Personen teilgenommen.
Wir hatten vor, während der ersten Projektphase von den Ereignissen von vor knapp 80 Jahren zu erzählen. Erst während der nächsten Sitzungen werden wir mit jungen Menschen darüber reden, wie sie diese Ereignisse sehen und wie sie u. a. die Übereinkommen über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (die UN-Völkermordkonvention) interpretieren, in dessen Artikel II, Buchstabe e steht, dass „gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe” Völkermord ist.