Rzeszów-Berlin, 18-22.05.2025, Deutsch-Polnische Begegnung zum Thema Widerstand im II. Weltkrieg und interkulturelles Lernen.
Was bedeutet es, während einer Veranstaltung in Deutschland im Jahr 1936 bei einem Besuch des „Führers” mit gekreuzten Armen aufrecht zu verbleiben, während alle anderen den Hitlergruß zeigen? Ist das Widerstand? Diese letzte Frage haben alle deutschen und polnischen Schüler*innen ohne zu zögern mit Ja beantwortet. Als Einstieg zum Historischen Workshop an diesem Mittwoch den 21. Mai haben sich die Schüler*innen aus Rzeszów und Berlin zuerst mit dem berühmten Bild aus der Werft in Hamburg auseinandergesetzt. Historischen Recherchen zufolge handelt es sich wahrscheinlich um den Werftarbeiter August Landmesser, der durch seine Haltung, seine Abneigung des Nationalsozialistischen Regimes gezeigt hat.
Mit großer Freude teilen wir mit, dass Helmuth Caspar Graf von Moltke am 23. Juni 2025 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde!
Die feierliche Verleihung der Auszeichnung durch den Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Martin Kremer, fand heute Vormittag im Sitz unserer Stiftung in Kreisau statt. Diese besondere Ehrung ist ein Ausdruck der Anerkennung für das langjährige Engagement von Helmuth Caspar von Moltke im deutsch-polnischen Dialog sowie für die Pflege des Erbes des Kreisauer Kreis – einer deutschen Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus, gegründet von seinen Eltern: Freya und Helmuth James von Moltke.
Als Zeitzeuge, Brückenbauer und Hüter der Erinnerung hat Helmuth Caspar von Moltke über Jahrzehnte hinweg die Geschichte, Werte und Ideale des Kreises – insbesondere mit der jungen Generation – geteilt.
Wir danken allen, die heute mit uns diesen besonderen Moment erlebt haben! Es war ein Tag voller Emotionen, Reflexion und Hoffnung – für kommende Generationen, die weiter Brücken des Verständnisses bauen werden.
Anfang Juni war es wieder soweit: Über die Pfingsttage trafen sich knapp 50 Männer, Frauen und Kinder für ein verlängertes Wochenende in Kreisau.
Es ist bereits eine kleine Tradition – seit mehr als 10 Jahren gibt es diese Treffen – und jedes Jahr aufs Neue kommen sowohl alte (Kreisau)Hasen als auch neue Gesichter in das bekannteste Dorf Niederschlesiens. Ursprünglich von Legionären der Bildungs-und Begegnungsarbeit als „Wochenende ohne Programm“ erträumt, hat sich inzwischen eine Mischung als Programm und Freizeit etabliert, die Jahr für Jahr für zufriedene Gesichter sorgt. In diesem Jahr konnten wir mit „Wehrhafte Demokratie“ eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand eröffnen – in Person von Susanne Schade war eine der Kuratorinnen der Ausstellung beim Pfingsttreffen dabei und brachte uns die deutsche- polnisch Ausstellung näher. Am gleichen Tag hatten wir Gelegenheit für ein ausführliches Gespräch mit Professor Krzysztof Ruchniewicz, der sowohl Beauftragter des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenzüberschreitende Zusammenarbeit als auch Direktor des Witold-Pilecki Instituts ist. Eine Woche nach der Wahl des polnischen Präsidenten und mit einer immer noch neuen deutschen Regierung gab es Themen in Hülle und Fülle.