In dieser Woche möchten wir Ihnen einen Text von Dr. Tomasz Skonieczny empfehlen, der am Beispiel des Gedenkens an das von Oberst Claus von Stauffenberg verübte Attentat auf Hitler das Nichtzusammenpassen der polnischen und deutschen Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus thematisiert.
#Kreisau_liest #Kreisau_empfiehlt
Am 20. Juli werden die Deutschen wieder staatliche Gedenkfeierlichkeiten zum misslungenen Attentat auf Hitler im Jahr 1944 abhalten. Wahrscheinlich werden diese auch diesmal in Polen ungehört verhallen; doch zugleich zeigen sich darin zwei Aspekte, die ein vielsagendes Licht werfen sowohl auf die polnisch-deutschen Beziehungen als auch auf das Wesen der Erinnerungsrituale. Erstens wird sich aufs Neue erweisen, dass Oberst Claus von Stauffenberg sowie auch die anderen Anführer der militärischen antihitlerschen Opposition in Polen – jetzt und sicherlich auch in Zukunft – nicht als Helden angesehen werden; und dies zu Recht. Und zweitens zeigt sich die deutsche Erinnerung an das Attentat auf Hitler als eine mehrschichtige Narration, die in Polen nicht so sehr ambivalente Empfindungen weckt, sondern vielmehr darauf hinweist, dass die Erinnerungsrituale einer bestimmten Nation außerhalb der Grenzen des betreffenden Landes nur sehr schwer nachvollziehbar sind.
Weiterlesen: Zeit zu lesen! Publikationen der Stiftung Kreisau! #15
Herzlich laden wir Sie zur Lektüre unserer subjektiven Presseschau ein. Die Artikel sind in den vergangenen Tagen erschienen und wir hoffen, dass sie für Sie interessant oder überraschend sind oder auch zu Diskussion und Widerspruch anregen.
Es geht nicht darum, mit allen versammelten Ansichten übereinzustimmen sondern darum, bewußt wahrzunehmen, wie die uns umgebende Wirklichkeit von anderen gesehen wird. Es lohnt sich, mehr als eine Perspektive zu kennen.
#Kreisau_liest #Kreisau_empfiehlt
(…) Infolge der Grenzziehung an Oder und Neiße wurden rund 50 Dorfgemeinden und sieben Städte geteilt, drei fungieren als Doppelstädte. Wird das Verbindende, wird das Zusammenwachsen entlang der Flüsse, in den (Post-)Corona-Zeiten genauso weitergehen können? Werden mögliche klamme Kassen, neue Nationanalismen, unberechenbare Viren die Prozesse der letzten Jahre verlangsamen, stören? (...)
Weiterlesen: Lesenswert. Der Wochenrückblick #11 | #Kreisau_liest #Kreisau_empfiehlt
Führungen in Kreisau in polnischer Sprache! - Spezielles Ferienangebot (gültig im Juli und August)
Herzliche Einladung nach Kreisau - lernen Sie Geschichte und Gegenwart der Stiftung Kreisau kennen! Für die Zeit der Ferien haben wir ein besonderes Angebot von Führungen für unsere Gäste vorbereitet:
Das Angebot im Detail:
Was? Führung über das Gelände der Stiftung Kreisau in polnischer Sprache (45-60 Minuten)
Für wen? Gruppen von einer bis sechs Personen
Wann? Immer am Wochenende, von 14.00 - 19.00 Uhr
Kosten? 50 zł pro Führung
Anti-Rassismus in der internationalen Jugendarbeit
Ich erkenne mein weißes Privileg: I Understand That I Will Never Understand. But I Stand.*
Charlotte, Pädagogische Mitarbeiterin in der IJBS Kreisau
I understand that I will never understand. But I stand. Dass ich nicht immer und immer wieder mit Frage konfrontiert werde “Woher kommst Du”? Dass ich niemals die einzige Person in einem Zug oder Bus sein werde, die ihren Ausweis zeigen muss. Dass ich niemals durch den strukturellen Rassismus und den Alltagsrassismus zurückgehalten und verletzt werde. Dass mir niemals Dienstleistungen, Arbeit oder Wohnungen wegen meiner Hautfarbe verweigert werden. Dass ich wegen meiner Hautfarbe nie Kämpfe und Hindernisse im Leben ertragen muss. I understand that I will never understand, but I stand.
Als sich die Bilder des brutalen Polizeieinsatzes gegen George Floyd in der ganzen Welt verbreiteten und die Menschen begannen auf den Straßen zu demonstrieren, stand auch die IJBS Kreisau vor der Frage, ob und wie wir dazu Stellung nehmen wollen, denn Antirassismus ist für uns eine selbstverständliche Grundlage unserer pädagogischen Arbeit: Es gibt keine Neutralität gegenüber rassistischen und rechtsextremen Positionen, und ganz klar darf der Rahmen der Menschenrechtskonvention nicht überschritten werden.
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