Vom 21.01.-25.01.2020 begegneten 24 Schüler*innen der Klasse 9d der Nelson Mandela Schule Berlin 21 polnische Schüler*innen aus Świdnica . Unsere Unterkunft mit Tagungsort für die gemeinsamen Workshops war der Gutshof in Kreisau.
Neben anfänglichen Kennenlernrunden, gemeinsamen Spielabenden, einem Lagerfeuer- und Discoabend im Jugendclub des Schlosses, zählte der Besuch des KZ-Lagers Groß Rosen zu den bewegendsten Momenten unserer Reise. Die Schüler*innen wurden von polnischen Museumsmitarbeitern durch die Ausstellung und über das Gelände geführt, auf dem sie nach einer Schweigeminute Gelegenheit bekamen, Blumen für die unzähligen Opfer des Nazi-Terrors abzulegen. Der anschließende Austausch der deutsch-polnischen Jugendlichen war geprägt von Betroffenheit und Interesse.
Der erste Schüleraustausch in diesem Jahr in Kreisau fand in der Zeit vom 13. bis zum 17. Januar 2020 statt. In die Internationale Jugendbegegnungsstätte (IJBS) in Kreisau kam eine deutsch-polnisch-ukrainische Jugendgruppe. Schüler aus Berlin, Melitopol und Warschau hatten die Gelegenheit, einander bei Integrationsspielen und -aktivitäten sowie bei Workshops zur Geschichte und zur interkulturellen Kommunikation richtig kennenzulernen. Das Ergebnis gemeinsamer Arbeit in trinationalen Gruppen waren in Stop-Motion-Technik gemachte Animationen zum Thema „Kampf gegen Stereotype”. Die Jugendlichen hatten zudem die Möglichkeit, bei einem internationalen Abend ihre Kulturen, Städte und Schulen vorzustellen. Die Schüler unternahmen auch einen eintägigen Ausflug nach Breslau.
Die gemeinsam verbrachte Zeit trug sicherlich dazu bei, Vorurteile abzubauen und neue Bekanntschaften zu schließen.
Das Treffen vom letzten Wochenende schloss den Reigen der Veranstaltungen zum Jubiläum 30 Jahre Stiftung Kreisau 1989-2019 ab.
An der Veranstaltung nahmen über 60 Personen teil - Mitarbeiter/innen und Freiwillige, die aktuell sowie im Verlauf der zurückliegenden 30 Jahre mit der Stiftung und Kreisau verbunden sind. Im Programm des Treffens fanden Führungen über die Anlage der Stiftung statt, Aktivitäten zum Austausch von Erinnerungen und zum gegenseitigem Kennenlernen, aber vor allem gab es viel Zeit zum Erzählen.
Am 16. Januar fand im Atrium des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland eine feierliche Eröffnung der Ausstellung „Emil Krebs – Ein Leben für die Sprachen“ statt. An der Veranstaltung nahm – auf Einladung des deutschen Auswärtigen Amtes – Aleksandra Królak-Wąsowicz, Beauftragte des Vorstandes der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, teil.
Emil Krebs (1867-1930) war ein aus Schlesien stammender Diplomat, Jurist und Sinologe, der als einer der herausragendsten Vielsprachler aller Zeiten gilt. Geboren wurde er in Freiburg/Świebodzice, 1870 zog seine Familie nach Esdorf/Opoczka um. In den Jahren 1880-1887 besuchte er das Gymnasium in Schweidnitz/Świdnica.
Zeit seines Lebens beschäftigte sich Emil Krebs näher mit 111 Sprachen. Er beherrschte 68 von ihnen, als Übersetzer bediente er sich über 40 Sprachen.