Aktuelles

Der Deutsch-Polnische Nachbarschaftsvertrag ist nach wie vor aktuell. Es ist höchste Zeit, dass die deutsch-polnische Zivilgesellschaft ihn mit neuem Leben füllt

Wir, die Expertinnen und Experten der deutsch-polnischen Kopernikusgruppe, verstehen uns als Teil einer transnationalen deutsch-polnischen Zivilgesellschaft, die in den letzten drei Jahrzehnten wachsen konnte.

Wir rufen aus Anlass des 30. Jahrestags der Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit im Juni 2021 dazu auf, die bilateralen Beziehungen weiter zu vertiefen. Aus unserer Sicht hat der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag 1991 all die Bereiche der Zusammenarbeit geregelt, die für die Zukunft des Dialogs notwendig waren, und zwar so optimal, wie dies zu diesem Zeitpunkt für Polen und Deutschland möglich war. Er ist nach wie vor für uns eine wichtige Grundlage für die rechtlichen und politischen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern.

[Der Beitrag „Kreisau – Versöhnung in der Praxis” erschien ursprünglich in der Zeitschrift MOCAK Forumeinem Verlagsprojekt, das vom Museum für Gegenwartskunst MOCAK in Krakau umgesetzt wird. Der Text wurde der Ausgabe Nr. 1/2020 entnommen, in der es um Herausforderungen der Bildung ging. Wir bedanken uns bei der Autorin und beim Verlag recht herzlich für die Möglichkeit, den vollständigen Text veröffentlichen zu dürfen. Am Seitenende finden Sie auch eine PDF-Datei mit dem Artikel in polnischer Sprache.]

Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem ein Traum wahr geworden ist. In einem ehemaligen PGR (staatlicher landwirtschaftlicher Betrieb), umgeben von verfallenen Wirtschaftsgebäuden und einem Schloss mit einem löchrigen Dach, trafen sich die Staatsoberhäupter zweier vom Kriegstrauma belasteter Länder. Mit einer gemeinsamen Anstrengung schufen Polen und Deutsche, unterstützt von Freunden aus anderen Ländern, an diesem Ort – im niederschlesischen Dorf Kreisau – eine internationale Begegnungsstätte.

Das internationale Brünner Symposium „Dialog in der Mitte Europas“ hatte am 26./27. März 2021 wieder einmal den Versuch auf sich genommen, die unterschiedlichen Standpunkte auf gemeinsame Nenner zu bringen. Die traditionelle Konferenz der tschechischen Bernard-Bolzano-Gesellschaft und der deutschen Ackermann-Gemeinde bestätigte auch im Online-Format abermals ihre Rolle als einzigartige Plattform für Meinungsaustausch zwischen Deutschland und den Staaten Ostmitteleuropas.

Annemarie Franke „To nie wrogowie, to ludzie, Das sind keine Feinde, sondern Menschen. Ewa Unger (1926-2020)", 2021.

Wir freuen uns Ihnen diese für uns so wichtige Publikation vorstellen zu können. Ein Jahr nach dem Tod von Ewa Unger – der Mitbegründerin der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung und langjährige Vorsitzende des Stiftungsvorstands, überreichen wir Ihnen ein Album, das das Leben einer Persönlichkeit vorstellt, die sich auf überragende Weise verdient für die deutsch-polnische Vereinigung gemacht hat. Die Buchautorin ist Dr. Annemarie Franke – seit Jahren mit der Stiftung Kreisau verbunden, derzeit als Mitglied im Aufsichtsrat.

Das Buch ist in unserem Buchladen erhältlich.

"Dieses Buch ist das Ergebnis eines Langzeitinterviews, das ich im Jahr 2018 mit Dr. Ewa Unger in ihrer Wohnung in Wrocław geführt habe. Unser intensives Gespräch hätten wir früher führen sollen, denn Ewa Unger war zum Zeitpunkt unseres Austausches bereits 92 Jahre alt und ärgerte sich oft über ihre eigenen Gedächtnislücken. Wir kannten uns schon lange, eigentlich seit 2001, als ich aus Berlin nach Kreisau-Krzyżowa kam, um für die Gedenkstätte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung zu arbeiten. Ewa Unger war zu dieser Zeit die Vorsitzende des internationalen und ehrenamtlichen Vorstands der Stiftung.

Damals hat sie nicht gerne von sich und ihrer Geschichte gesprochen. Ewa Unger war immer die Frau der Tat und beschäftigt mit Arbeit. Sie übersetzte Unmengen von Vorlagen, Dokumenten und Sitzungsgesprächen aus dem Polnischen ins Deutsche und umgekehrt.

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