Vom 23. bis 27. Januar 2023 trafen sich insgesamt 28 SchülerInnen der Henriette-Breymann-Gesamtschule und der Zespół Szkół Techniczno-Ekonomicznych zum ersten Mal zum Austausch in Kreisau. Zunächst standen Integrationsspiele, Sprachanimation und das Kennenlernen der Geschichte und des Ortes Kreisau auf dem Programm.
Weiterlesen: Polnisch-deutscher Jugendaustausch, Skawina-Wolfenbüttel
Für die Ukrainische Schule Warschau sollte Kreisau der Austragungsort ihrer „Schule im Grünen“ bzw. „Grünen Schule“ werden, wie man den Unterricht außerhalb des eigenen Schulgebäudes in Polen nennt. Aber der Schnee im Dezember verwandelte das Projekt in eine „Weiße Schule“.
Dank der Unterstützung durch das Polnische Nationale Freiheitsinstitut (NIW) konnte der Sportplatz der Stiftung Kreisau renoviert werden.
Die Renovierung wurde am 20.10.2022 abgeschlossen.
Der Wiederaufbau umfasste die Änderung des Spielfelds, die Errichtung von Fußballzäunen und neuen Toren. Dadurch wird das Spielfeld wesentlich funktioneller und sicherer.
Es kann nun von den Teilnehmer*innen unserer Jugendbegegnungen genutzt werden.
Weiterlesen: Sanierung des Mehrzweckspielfelds auf dem Gelände der Stiftung.
Der vorliegende Text ist der verschriftlichte Eröffnungsvortrag zur Veranstaltung „Verantwortung, Gemein-schaft, Europa. Das Erbe des Kreisauer Kreises heute“. Diese fand am 2.9.2022 im Haus am Dom in Frankfurt am Main in Zusammenarbeit der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, dem Deutschen Polen Institut, dem Haus am Dom und der Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau statt.
Lektionen des Kreisauer Kreises
„Die geopolitischen Ferien sind zu Ende“, gab der polnische Diplomat Marek Prawda unlängst zu bedenken. Die Epoche des relativen Wohlstands und der Sicherheit, die uns in den letzten Jahrzehnten begleitet hat, neigt sich ihrem Ende zu. Es kommen neue Zeiten mit großen Herausforderungen. Das Vermächtnis des Kreisauer Kreises kann uns helfen, ihnen erfolgreich die Stirn zu bieten.
Dr. habil. Robert Żurek
TEIL I
Was den Kreisauer Kreis auszeichnete
An Pfingsten 1942 hat sich im niederschlesischen Kreisau eine sonderbare Gruppe von Menschen zusammengefunden. Menschen, die kaum hätten unterschiedlicher sein können was ihre Berufe, ihre soziale Stellung, ihre Weltanschauungen oder ihre politischen Sympathien angeht. Und es war kein Zufall, es war so gewollt, so war der Kreisauer Kreis.
Diesem Treffen folgten noch zwei weitere – im Herbst 1942 und dann an Pfingsten 1943. An diesen drei Treffen nahmen jeweils zehn bis elf Personen teil. Das waren nicht alle Mitglieder des Kreisauer Kreises, aber so viele durften sich unter den Bedingungen der Konspiration zusammenfinden, ohne gleich von der politischen Polizei entdeckt zu werden.
Der Kreisauer Kreis war eine zivile Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Die drei Treffen in Kreisau waren gewisse Höhepunkte seiner Tätigkeit, aber im Stillen hat der Kreis fast durchgehend vier Jahre sehr intensiv gearbeitet, von 1940 bis 1944. Noch vor dem 20. Juli 1944 wurde der Mitbegründer, Helmuth James von Moltke, verhaftet. Danach haben sich einige Mitglieder des Kreises an dem Umsturzversuch des 20. Julis beteiligt, am Ende wurden fast alle in Gewahrsam genommen und acht von ihnen von der Nazi-Justiz hingerichtet.