Es sind bereits 1096 Tage. Drei Jahre. So lange liegt der Beginn der vollumfänglichen Aggression Russlands gegen die Ukraine zurück. Tage und Jahre voller Bösem, Tod, Leid und Zerstörung. Aber auch voller Heldentum, Solidarität und Treue gegnüber den eigenen Werten.
Kreisau hat nicht gezögert, den Opfern des Krieges zu helfen. Schon wenige Tage nach Ausbruch des Krieges nahmen wir die ersten Flüchtlinge auf. Zwischen März 2022 und Januar 2025 fanden insgesamt 177 Personen bei uns Schutz. Einige von ihnen wohnten nur wenige Wochen bei uns, andere viele Monate. Kürzlich verließen uns die letzten von ihnen.
Wir haben uns in unserer Hilfe nicht nur auf Unterkunft und Verpflegung beschränkt. Wir unterstützten unsere Gäste bei der Erledigung behördlicher Formalitäten, organisierten Polnischkurse, Schulungen und Aktivitäten zur beruflichen Aktivierung, sowie ärztliche und psychologische Betreuung. Wir halfen bei der Arbeitssuche und der Wohnungssuche. Für die Kinder richteten wir eine spezielle Gruppe in unserem Kindergarten ein, unternahmen Ausflüge mit ihnen und luden sie ein, an unseren Projekten teilzunehmen.
All dies war dank des enormen Engagements unseres Teams und der unglaublichen Unterstützung möglich, die wir von unseren Partnern und Freunden aus Polen, Deutschland und anderen Ländern erhalten haben. Allen, die uns geholfen haben, anderen zu helfen, danken wir ganz herzlich. Ohne Euch hätten wir nichts davon tun können! Es ist gut, dass es Euch gibt!
Unsere Gäste haben auf ganz unterschiedliche Art und Weise ihren Dank ausgedrückt. Besonders beeindruckend war eine ukrainische Flagge mit Dankesworten und Unterschriften von mehreren Dutzend ukrainischen Soldaten. Wahrscheinlich leben heute einige von ihnen nicht mehr...
Die trilaterale Begegnung "Triyou" Krzepice-Marl-Dnipro fand vom 3. bis 7. Februar 2025 in Kreisau statt, als Neuauflage einer langjährigen Partnerschaft zwischen den drei Schulen: der Willy-Brandt-Gesamtschule in Marl, dem Schulkomplex in Krzepice (Zespół Szkół w Krzepicach) und der ukrainischen Schule "Steam" aus Dnipro.
Die fünftägige Begegnung bot 61 Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren die Möglichkeit, sich kennenzulernen und ihren kulturellen und sprachlichen Horizont zu erweitern. Thema des Austausches war die interkulturelle Zusammenarbeit und die historisch-politische Bildung. Während der Begegnung wurden den Teilnehmer*innen nicht nur die Geschichte der Internationalen Begegnungsstätte, die deutsch-polnische Versöhnung und die Aktivitäten der Widerstandsgruppe des Kreisauer Kreises näher gebracht, sondern neben verschiedenen Aktivitäten zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Sprachanimation wurden sie zur Zusammenarbeit bei der Bewältigung verschiedener Teamaufgaben ermutigt.
Weiterlesen: Die trilaterale Begegnung "Triyou" Krzepice-Marl-Dnipro
Auf ihrer Gedenkstättenfahrt machten 26 Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Bad Friedrichshall vom 27.-30.01.2025 in Kreisau Station, um sich mit der Geschichte des Widerstands des Kreisauer Kreises zu befassen, mit den Entwicklungen der deutsch-polnischen Beziehungen, die in der Ausstellung “Mut und Versöhnung” dargestellt sind, und um über Hass, Propaganda und Diskriminierung zu reflektieren, ausgehend von unserer neuesten Ausstellung “1939-1945. Jahre, die die Welt veränderten”.
Gemeinsam bereiteten sie sich auf den Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Groß-Rosen vor, sammelten dort weitere Informationen und diskutierten im Anschluss über die Wichtigkeit eines solchen Besuchs im Schulcurriculum oder das ausreichende Vorhandensein von Gedenkstätten zum aktuellen Zeitpunkt.
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Am 6. Februar 2025 fand ein Treffen statt, an dem der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Krzyżowa-Stiftung für gegenseitige Verständigung in Europa, Dr. Grzegorz Warzocha, und der Geschäftsführer der Stiftung, Dr. Robert Żurek, teilnahmen. Auch der Abgeordnete des niederschlesischen Parlaments und Freund von Krzyżowa, Slawomir Piechota, nahm an den Gesprächen teil. Ziel des Treffens war es, die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und dem Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien zu erörtern.
Während des Treffens, an dem auch der Marschall von Niederschlesien, Paweł Gancarz, teilnahm, dankten die Vertreter der Stiftung dem Marschall für die bisherige fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Marschallamt und unterbreiteten Vorschläge für deren weiteren Ausbau.
Herr Paweł Gancarz brachte seine Wertschätzung für die Aktivitäten der Krzyżowa-Stiftung und ihren Einfluss auf die Entwicklung der Region zum Ausdruck. Er nahm die Einladung zu einem Besuch in Krzyżowa mit Begeisterung an und brachte damit sein Engagement für eine Vertiefung der Zusammenarbeit in der Zukunft zum Ausdruck.
Weiterlesen: Treffen mit dem Marschall von Niederschlesien Paul Gancarz