Unter dem Titel „Versöhnung in der Krise?“ fragt eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Evangelischen Akademie Sachsen sowie des Schlesischen Museums Görlitz nach Krisenzeichen in den europäischen Beziehungen heute und gegenüber Russland. Diskutiert werden Wege zur Überwindung von Spaltung, Feindbildern und Krieg. Inspiriert werden die Diskutant*innen vom Erbe Dietrich Bonhoeffers und die Auseinandersetzung damit in Polen durch die polnische Soziologin Anna Morawska. Ihr Werk „Ein Christ im Widerstand“ leistet seit den 70er Jahren einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung zwischen Polen und Deutschen.
Anlässlich des 80. Jahrestages der ersten Tagung des „Kreisauer Kreises“ hat die die Freya von Moltke-Stiftung eine Veranstaltung unter dem Titel „Können wir Kreisau?“ in Kooperation mit der Stiftung 20. Juli 1944 und der Evangelischen Akademie zu Berlin ausgerichtet. Debattiert wurde über die Dialogfähigkeit in Zeiten bedrohter Demokratien - auch mit aktuellem Bezug auf den Krieg in der Ukraine.
Die Grußworte hielten Helmuth Caspar von Moltke und Staatsministerin Claudia Roth - Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (digital). Einführender Vortrag: Dr. Peter Frey, Chefredakteur des ZDF.
Heute ist der 100. Tag, seit Russland die Ukraine angegriffen hat. Seit Anfang März haben wir in Kreisau Menschen aufgenommen, die vor dem Krieg geflohen sind. Wir bemühen uns auch darum, dass vor allem unsere jüngsten Gäste Zeit mit dem verbringen können, was sie glücklich macht. Und ein Ausflug in die Welt der Dinosaurier begeistert nicht nur die Kleinen. Deshalb haben wir für die Kinder und ihre Betreuer*innen am 28.05.2022 eine Exkursion in den JuraPark in Krasiejów organisiert. Auf dem Gelände konnten sie etwa 200 Modelle und fast 70 Dinosaurierarten bewundern und zahlreiche Attraktionen wie den Zeittunnel, das Ozeanarium, den Vergnügungspark, den Spielplatz und das 5D-Emotion-Kino erkunden.
Große Gefühle, unbekümmerter Spaß und Lachen begleiteten sie dabei.
Eine Erinnerung: Man kann sich immer noch für unser polnisch-ukrainisches Sommerorchester im Rahmen des Projekts „MUSIC FOR FUTURE“ anmelden. Die Teilnahme für Personen aus der Ukraine ist kostenlos und wir helfen beim Kauf von Instrumenten, wenn man aufgrund der Situation keine eigenen hat.
Weiterlesen: Kreisau für die Ukraine - Exkursion zum JuraPark, 28.05.2022.
Die monotheistischen Religionen und ihr Integrationspotenzial für die heutige Gesellschaft. Perspektiven – Herausforderungen – Lösungsansätze, Hrsg. Dr. habil. Urszula Pękala, Verlag Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung 2022
Aus dem Vortwort:
"Welche Rolle spielen die drei monotheistischen Religionen, auch abrahamitische Religionen genannt – Judentum, Christentum und Islam – in unserer Gesellschaft? Was können sie gemeinsam für die Förderung der Integration, Solidarität und Dialogkultur auch außerhalb des direkten religiösen Umfelds tun? Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes setzen sich mit diesen Fragen aus der Perspektive ihrer jeweiligen religiösen Tradition auseinander.
Die zwei eröffnenden Fragen stellen sich mit besonderer Dringlichkeit im gegenwärtigen gesellschaftlich-politischen Kontext, den es hier kurz zu erläutern gilt. Die Gesellschaften Europas erleben heute Spannungen und Spaltungen auf unterschiedlichen Ebenen – von zunehmender sozialer Unsicherheit über Wertekonflikte bis hin zu Identitätskrisen. Zu den Erscheinungsmerkmalen dieser Spannungen gehören u.a. nationalistische Tendenzen in Ost und West, Zunahme von rechts- und linksradikaler Gewalt, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und der Erfolg populistischer Bewegungen, verbunden mit dem gleichzeitigen Verfall der politischen und gesellschaftlichen Debattenkultur. Die drei monotheistischen Religionen bleiben von diesen Prozessen nicht unberührt und setzen sich mit ihnen jeweils auf eigene Art und Weise auseinander, wobei keine von ihnen in dieser Auseinandersetzung in sich homogen ist. Für ihre Anhänger besitzen sie zwar eine entscheidende identitätsstiftende und integrierende Funktion, ringen aber zugleich selbst mit inneren Spannungen. In allen drei Religionen gibt es nämlich sowohl Bestrebungen, mit der modernen Gesellschaft in Dialog zu treten und diese aus der eigenen Tradition heraus mitzugestalten, als auch Tendenzen, sich von neuen gesellschaftlichen Entwicklungen in der Überzeugung abzuschotten, nur auf diesem Wege die eigene Identität bewahren zu können.